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Nacht in Angst!
Hola
Ich muss euch jetzt von meiner letzten Nacht erzählen, denn die gleicht einem Krimi, also auf jeden Fall für mich. Ich bin irgendwann gegen 2 Uhr nachts aufgewacht weil ich Geräusche draußen gehört habe, erst wollte ich wieder schlafen, aber dann wurde es mir doch zu unheimlich. Also hab ich aus meinem Fenster gelugt und habe erkannt, das im Hof Licht brennt. Ich scharrende Geräusche vernommen und da ich wusste, das Maria nachts Angst hat uns sicherlich in ihrem Zimmer ist, wurde mir ganz plötzlich ganz schön unheimlich. Das Gebäude in dem sich das Hogar befindet, ist zwar durch ein großes Tor verschlossen, dennoch wäre es ein leichtes für Einbrecher über die flachen Dächer in den Innenbereich zu gelangen. Unsere Zimmer sind im übrigen kleine Quadrate auf dem Dach (ich mach bei Gelegenheit mal Fotos) das bedeutet das ich über das flache Dach laufen kann und einen Überblick über beide Innenhöfe und die Türen habe. So weit war ich aber noch nicht.
Zuerst habe ich fieberhaft versucht irgendwelche Stimmen oder Menschen durch meine Gardinen hindurch ausfindig zu machen. Dabei habe ich darüber nachgedacht, wer denn zur Weihnachtszeit ein soziales Straßenkinderprojekt ausrauben könnte und ob die Leute wirklich so skrupelos sind. Anschließend habe ich versucht mir eine Waffe zu besorgen, habe mich im Halbdunklen über meinen Rucksack hergemacht und alles gefunden, nur nicht mein verdammtes Pfefferspray ! Aber das ist hier meine einzige Verteidigung. Außerdem habe ich meine Kreditkarten in unbenutzte Decken gehüllt, für den Fall der Fälle das ich überwältigt und ausgeraubt werde.
Langsam wurde mir doch sehr mulmig und die Geräusche waren als ein Scharren zu vernehmen, genau so, als hätte jemand eine Türe aufgebrochen und würde jetzt dort Sachen herausschleifen.
Obwohl die Türen zu unseren Quartieren geschlossen sind, ist es ein leichtes bei uns einzubrechen. Mann kann einfach hinter dem Haus das Badezimmerfenster aufschieben und einsteigen, dies kann nämlich nicht geschlossen werden. Also habe ich auch geräusche auf unserem Dach und an der hinteren Wand vernommen. Da Marias Häuschen vor meinem liegt, wurde der Beschützerinstinkt in mir wach gerufen und ich wollte die Eindringlinge von hinten überliesten und daran hintern in Marias Bad einzusteigen.
Also bin ich ganz langsam und leise aus meinem Zimmer geschlichen und habe mich im Schatten der Mauern versteckt. Mein Herz hat ganz schön geklopft. Zuerst jedoch habe ich mir eine Hose angezogen, damit ich im Falle einer Flucht nicht in Boxershort und Schlafhemd auf den Straßen Arequipas herumirren muss!
Nachdem ich unsere Quartiere im Schutze der Nacht inspiziert habe, gab es eine erste Entwarnung, hier befanden sich keine Eindringlinge. Aber warum zum Teufel war in den Höfen das Licht an und ich habe diese verdammt unheimlichen Geräusche vernommen?
Also bin ich wie James Bond (so werde ich hier übrigens genannt weil niemand Jens ausspechen kann und das auch viel cooler klingt, findet ihr nicht?) über die Dächer gestiegen um im Schatten einen Blick auf die Innenhöfe zu werfen. Ich kam mir nen bisschen vor wie ein Ninja auf geheimer Mission. Es muss schon sehr affig ausgesehen haben wie ich mit verbissenem Gesicht und geduckter Haltung um Mauern geschlichen bin und hinter Gegenständen hervorgelugt habe.
In den Innehöfen war alles ruhig und auch die Türen waren verschlossen. Trotzdem hatte ich dieses eklige Gefühl im Rücken.
Also bin ich wieder zurück zu unsren Zimmern gehuscht und habe leise an Marias Türe geklopft. Diese hat dann nach einer geraumen Zeit mit kreidebleichen Gesicht die Türe geöffnet und mich ganz schön erschreckt. Überall in ihrem Gesicht war Pickelcreme verteilt und alles in allem sah sie zu dieser nächtlichen Stunde doch sehr zum fürchten aus.
Nachdem ich ihr alles erzählt hatte und auch sie sichere Geräusche vernommen hatte, haben wir uns wie in einem Hühnerhaufen etwas hochgeschaukelt. Keiner von uns hatte die Nummer der Polizei und die Nerven lagen etwas blank.
Also hat sich Maria schnell ein Notfallhandy geschnappt und ich als Mann haben meine Pflicht getan und Frau und Hof verteidigt. Hab mir einen Besen geschnappt (Schwachsinnsidee) an das Pfefferspray hab ich gar nicht mehr gedacht und bin nun in nächtlicher Finsternis den gespenstischen Gebäudekomplex abgegangen.
Es war nichts Auffälliges zu entdecken, bis auf die Tatsache das ich kurz vor einem Herzinfakt stand als die Katze aus einer dunklen Ecke herausgesprungen kam.
Es hat sich dann herausgestellt das Maria einfach vergessen hatte die Lichter auszumachen und das wir uns in unserer Panik vielleicht etwas hochgeschraubt hatten und normale Nachtgeräusche einer Stadt falsch interpretiert hatten ! Trotzdem, ich war so aufgewühlt das ich erst um 4 Uhr morgens schalfen konnte, mit gefunden Pfefferspray an meiner Seite !
Alles in allem fühl ich mich hier schon sicher, aber Maria fliegt an Weihnachten heim und das bedeutet das ich ab da an dann alleine im Hogar wohne da Hanni eine Mietwohnung genommen hat. Das ist dann glaub ich schon etwas grußlich, wenn man alleine in so einem Rießenhaus wohnt und letztendlich auf sich gestellt ist. Ich werde mir aber die Nummer der Polizei aufschreiben, denn ein Telefon besitzt jedes Zimmer.
So das war meine Krimigeschichte. Im nachhinein kann man drüber lachen aber im Moment des Schreckens ist man doch etwas geschockt!
LG
Jens
2 Kommentare
Na das liest sich ja echt wie ein Krimi. Stell dir vor Maria hätte aus dem Fenster gesehen nachdem sie Geräusche gehört hat. Und sieht eine Gestallt übers Dach laufen, DICH! :) Mensch, und schon zweimal wenn er mein tolles Pfefferspray hätte dabei haben sollen findet ers nicht oder hats vergessen, haben wir schon gern. hehe
Gruß
Daniel
Stellt euch vor er hätte von Maria mit der Bratpfanne eins übergezogen bekommen ;-)!
Ja ja das Pfefferspray sollte eigentlich immer am Mann haben wenn man Schiß hat. Das aufräumen war noch nie die Stärke. AberAbenteuer muss sein.
Gruß
Vater