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Mollendo und der Strand einmal anders!!!!
Hallo ihr Lieben
Ich komme gerade von einem fantastischen Wochenende gut erholt zurück. In den letzten Wochen ist Lotta, eine etwa 60jährige Schwedin im Hogar eingetroffen, mit einem schier unglaublichen Erfahrungsschatz was Reisen und Arbeiten in der dritten Welt anbelangt. Lotta ist glaube ich eine Althippie mega durchgeknallt, lustig und ich glaube auch etwas ADHS-positiv. Ich verstehe mich fantastisch mit ihr.
Nachdem sie über 3 Jahre lang in brasilianischen Favelas gearbeitet hat, neben Spanisch, Portugisiesch und Englisch auch Deutsch und etwas Niederländisch spricht, ist sie einige Jahre durch die Welt getourt und hat vor allem in Mittel- und Südamerika in Projekten für Arme gearbeitet. Unter anderem ist sie wärend ihrer Reisen auch mit einem Schiff von Belén (dem Mündungsgebiet des Amazonas ins Meer) 6 Tage den Amazonas durch den Dschungel bis nach Peru hinaufgefahren. Unterhaltungen mit ihr befruchten mich sehr und meine Gehirnwindungen blitzen und sprühen vor neuen Ideen, vor allem hat sie meine Begeisterung für Brasilien erweckt (naja mal sehen, was sich da dieses Jahr noch machen lässt !).
Auf jeden Fall hat uns dieses blonde Energiebündel allesamt zu einem Wochenende am STrand in Mollendo eingeladen (der Ort an dem ich die Horrorgeschichten mit den Kindern erlebt habe). Sie hat für die Busfahrt und für ein gutes Hotel gezahlt und so sind Sofie (die neue Voluntaria mit der ich leider noch gar nicht warm geworden bin), Rosa, ihre Nichte Ana, Ines (die Leiterin des Projekt Nina Maria) und ich zum Strand gefahren.
Nach den regenreichen letzten Tagen in Arequipa hat das sonnig, heiße Klima wunderbar getan, auch wenn der Strand mega überlaufen war, ich war glücklich etwas in der warmen Sonne zu liegen. Außerdem hat mir der Fisch und die Gerichte aus fangfrischen Meeresfrüchten einen richtigen Positvkick gegeben und ich bin gut gelaunt in ein sonniges Wochenende gestartet !
Eigentlich waren wir den Großteil nur herumgelegen und haben gegessen oder Eis geschleckt. Lotta hatte sich einige Tage zuvor leider nicht sehr gut gefühlt und da in Peru alle Krankheiten mit hochdosierten Antibiotika und Immunspritzen niedergekämpft werden, war sie auch einen Tag zuvor im Krankenhaus gewesen und hat sich eine Spritze geben lassen. Die Injektion bestand aus einem Kombipräperat das in den Po intramuskulär gespritzt werden muss und so hatte sie die zweite Injektion gleich in der Reisetasche mit dabei und ich wurde (als "erfahrener" Krankenpfleger) gefragt, ob ich ihr die Spritze denn nicht geben kann. Dazu sollte man wissen, dass eine Spritze in den Muskel nicht gerade das einfachste ist, und man den Muskel kompliziert ausmessen muss um keinen Nerv zu treffen. Aber nun gut, wir sind in Peru wir sind verrückt, also habe ich in einem Hotelzimmer Antibiotika aufgezogen und hab einen Schwedischen Popo gespritzt. Patient hat überlebt und mir versichert fast nichts gemerkt zu haben !
Am Abend sind wir wieder die Strandpromenade entlangetingelt wie damals mit den Kindern auch, was mir schrecklich in Erinnerung geblieben ist. Diesmal jedoch ganz entspannt und gut gelaunt. Selbst die gleiche Homosexuelle Pipshow wurde am Strand abgehalten und ich wurde sogar gegen meinen Willen unter mächtigen Gelächter in die Show mit einbezogen und da mein Spanisch mitlerweile sehr viel besser ist und es mir nur noch wenig Mühe bereitet alles zu verstehen bzw. mich zu äußern konnte ich mich auch unter den Augen zahlreicher Peruaner gut in diesem Kabarett behaupten ! Trotzdem, ich mag es einfach nicht auf eine Bühne gezogen zu werden.
Nachdem sich Lotta und ich dann ausgezeichnet über Musik, Hippies und Drogen unterhalten hatten und wir beide unsere Liebe für eine bestimmte Jamaikanische Musikart entdeckt hatten (Lotta hatte sogar in einer Reggaeband gespielt, wie cool ist das denn?). Ist der Abend auch wunderbar ausgeklungen.
Der nächste Tag war ähnlich faul als der Tag zu vor und gut gelaunt und entspannt sind wir abends dann wieder nach hause gefahren. Ihr seht also, mir geht es gut und ich glaub nach den reichlichen Fischgerichten, habe ich auch wieder etwas zu genommen !
Leider wurden die schönen Erlebnise dieses Wochenendes auch von einem traurigen Ereignis überschattet. Mein Opa ist nämlich vergangene Woche gestorben und manchmal fällt es mir schon schwer, jetzt nicht bei meiner Familie zu sein. Aber dank günstiger Ferngespräche kann ich regelmäßig Kontakt zu meiner Oma halten, was mir sehr gut tut. Nun gut, so ist das Leben, damit habe ich rechnen müssen.
So ich wünsch euch jetzt noch was
Liebste Grüße aus den Anden
Jens