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Puno y el lago Titikaka
Hola
Da bin ich nun wieder im sonnigen Arequipa zurueck von einer echt heftigen Tour zum Titikakasee auf fast 4000 Metern Hoehe. Aber jetzt erstmal von Anfang an.
Da Johannes und Teresa fertig mit ihrer Arbeit im Hogar sind und ueber Puno weiter nach Bolivien reisen werden (oder mittlerweile schon dort sind) haben sich Maria und ich ihnen angeschlossen und eine 2 taegige Tour zu den Bewohnern des Titikakasees gebucht.
Dafuer ging es mit dem Bus von Arequipa 6 Stunden lang durch das wunderschoene Altiplano nach Puno einer Stadt am Titikakasee.
Die Reise durch das Altiplano war fuer mich wieder ein Hochgenuss und angesichts der fassunglosen Weite und Grossartigkeit der Natur mit ihren Vulkanen, Graslandschaften und Seen, bin ich wieder uebergluecklich mein Leben voll auszuschoepfen und die Welt in ihrer vollen Schoenheit zu erfassen. So beginnt man bei der einzigartigen, kargen Landschaft in der, so scheint es, nur Licht und Schatten, Kuenstler einer riesigen Leinwand sind, zu verstehen, warum die Menschen hier im Hochland weiterhin an Pachamama, an die Goettin Mutter Erde glauben und so taucht man ein in die Wunderwelt und die Einzigartigkeit der Landschaft und verliert sich in ihrer Schoenheit.
Busfahren in Peru macht Spass, den man sieht viel, es ist jedoch auch eine Herausforderung und unglaublich anstrengend. Vor allem beim Ueberqueren von Paessen die sich hier leicht einmal ueber 4000 Meter in die Hoehe schrauben, merkt man die Hoehe und so sind Kopfschmerzen meist vorprogrammiert.
In Puno angekommen, sind wir sofort vom Busbahnhof in einen kleinen Shuttelbus gesprungen und zu unserer ersten Tour nach Sillustani aufgebrochen. Einer Praeinka Kultstaette die an einem weiteren, riesigen See gelegen ist. Hier wurden wir zeugen von einzigartigen Grabtuermen in denen die Menschen Mumien bestattet hatten und diese dort jaehrlich mit Gaben geehrt wurden. Vorbei ging es an einen See mit Flamingos und hier hat mir Pachamama ein besonderes Geschenk gemacht. Als wir auf den See zugefahren sind, haben sich die Flamingos erhoben und sind in einem grossen, rosafarbenen Schwarm in den endlos blauen Himmel aufgebrochen. Ein unglaubliches Naturschauspiel. Danke fuer mein reiches Leben !
Anschliessend sind wir wieder zurueck nach Puno gefahren wo wir uns ein Hotel gesucht haben, welches jetzt nicht unbedingt super toll war, angesichts meiner Erfahrungen in Indien jedoch ausreichend luxurioes war ! Wie gesagt, ich bin nicht mehr anspruchsvoll!
Am naechsten Tag ging es dann mit dem Boot hinaus auf den Titikakasee. Zuerst haben wir die Aymaravoelker der schwimmenden Inseln besucht (alles sehr touristisch, leider). Danach sind wir beinahe 3 Stunden ueber das endlose blau des Sees gefahren um weitere Inseln zu besichtigen. Der Titikakasee an sich, ist weniger ein See, er ist eher ein MEER! Die Flaeche ist so gewaltig, das man das gegenueber liegende Ufer oft kaum oder gar nicht sehen kann.
Nachdem ich eh schon Kopfschmerzen hatte, sind wir dann mit unserem Minikutter auch noch in etwas unruhiges Gewaesser gekommen. Das heisst, die Wellen waren ca 2-3 Meter hoch und wir wurden ueber eine Stunde lang herumgeschuettelt. Am Anfang fand ich das alles noch lustig, aber irgendwann reichts dann auch und es kam was kommen musste. Uns wurde TOT schlecht und ich weiss nun, das ich kein Seemann bin !
Sind dann auf einer Insel angekommen, deren Name ich vergessen habe und wurden dort einer Familie von Quechua"Indianern" zugeteilt bei denen wir uebernachten durften und bei denen wir gewohnt hatten.
Abends gab es dann noch ein Fest bei denen wir traditionelle Quechuatrachten tragen mussten. Also wir Jungs Ponchos und die Maedels diese ueberaus haesslichen fetten Roecke mit denen jede Frau aussieht als waere sie ein Bonbon.
Hier hab ich dann auch richtig gut Durchfall bekommen und nachdem mir eh uebel war und ich mich auf Grund der Hoehe nicht gerade toll gefuehlt hatte, musste ich dann auch noch die ganze Nacht mit der Taschenlampe Fluchtartig mein Zimmer verlassen um durch die Dunkelheit zu hetzen und mich in einem Klo ohne Spuelung zu entleeren ! Genau bei diesem Trip hatte ich auch mein Immodium und meine Kopfschmerztabletten vergessen, was ich sonst NIE tue. Naja ich bin ja schliesslich in die Welt gereist um etwas zu erleben und euch mit meinen Geschichten ein Laecheln ins Gesicht zu zaubern !
Am naechsten Tag haben wir auf der Insel noch einen Pachatata (der Erdvater) Tempel besucht der auch schon von den Inka errichtet wurde. DAfuer mussten wir einen Berg hinaufsteigen auf dem ich auf Grund der Hoehe der Uebernaechtigung und dem Mangel an Nahrhaften fast kollabiert waere. Ich fuehlte mich wie kurz vor einem Schlaganfall. Ich glaub an dem Tag bin ich echt an meine Grenzen gegangen.
Danach sind wir wieder 3 Stunden ueber den See zurueck nach Puno gefahren wo Maria und ich nur 15 Minuten Zeit hatten unsre Bustickets zu holen und zum Busbahnhof zu kommen. Nicht das es so schon stressig genug gewesen waere, es hatte dann noch begonnen zu hageln und zu schneein und nachdem wir relativ nass zum Bus gerannt kamen, haben wir ihn gluecklicherweise noch auf die letzte Minute bekommen und sind dann wieder 6 Stunden zurueck nach Arequipa gegondelt. Die Busfahrt war furchtbar, denn wir hatten beide fast kein Geld mehr, ich hatte kein Geld und keine Zeit mehr mir was zu trinken zu kaufen und gegessen hatte ich etwas reis und 2 Kartoffeln (auf Grund des Durchfalls). Wir waren also heilfroh wieder abends um 9 im trockenen Arequipa anzukommen und mit den letzten zusammengekratzten Centimos haben wir uns ein Taxi nach Hause genommen.
Heute morgen gings mir schon wieder ausgezeichnet und ich bin auch schon wieder mit der Arbeit fertig. Muss dann heute Mittag etwas schlafen.
So das wars jetzt erstmal. Ich wuensch euch noch nen schoenen Nikolaus.
Saludos
Jens